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Antepulsation

Projekt der Klinischen Forschung

01.12.2016 – 30.11.2019

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Förderkennzeichen: AngioAccel & das Land Brandenburg.

Projektbeteiligung

Klinikum Husum, Interdisziplinäre Gefäßzentrum Nord, Dr. Christian Klapproth

Antepulsation (Kurzbeschreibung)

In diesem Projekt soll das patentierte Verfahren der Antepulsation bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) Anwendung finden. Dafür wird über eine antegrade Kompression von EKG gesteuerten Beinmanschetten der Blutfluss in die Beine zur Stimulation von kollateralen, biologischen Bypässen erhöht.

Beim Antepulsationsverfahren wird hierbei 1) durch sequentielle Manschetteninflation von proximal („oben“) nach distal („unten“) der Blutstrom in Flussrichtung beschleunigt (also antegrad und nicht retrograd) und der Einstrom in die untere Extremität erhöht. Zudem wird 2) durch die typische Beschleunigung des Blutflusses, eine relativ niedrige, dafür patientenindividuelle Beschleunigungsrate (Relative Pulse Slope index – RPSI) initiiert und nicht auf eine totale und massive (durch Hochdruck bis 300 mmHg!) Volumenverschiebung gesetzt. 3) Die sequentielle Manschetteninflation erfolgt mit einem adaptierten Unterschenkel-Kompressionssystem.

Das hier beschriebene Projekt soll das Antepulsationsverfahren in einer Proof-of-concept Studie an n=160 Patient/innen mit pAVK-Stadium IIb validieren. Die tägliche einstündige therapeutische Anwendung wird über fünf Wochen durchgeführt, um konsequent die pulsatile Schubspannung individuell und personenspezifisch (Druckeinstellung über RPSI Berechnung) in den Beinarterien zu erhöhen. Somit wird direkt Kollateralwachstum induziert, so dass ein hypoperfundiertes Gewebe distal der Okklusion wieder ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Die klinischen Endpunkte sind primär eine Verbesserung der Gehstrecke in der Behandlungsgruppe versus Kontroll- und Sham-Gruppe, sowie sekundär die Bestimmung der Endothelfunktion, der Lebensqualität, die Angio-Architektur und Blutserum-Parameter.

Die Antepulsations-Therapie ist also ein biomimetischen Verfahren und soll den Effekt von Gefäßsport ersetzen, welchen die Patientinnen und Patienten aufgrund ihrer Erkrankung und Co-Morbiditäten nicht mehr selber leisten können. Von dieser Studie wird erwartet, dass die Antepulsations-Therapie die Gehstrecke, Vitalparameter und Lebensqualität der Patient/innen signifikant verbessert, analog zu einem 5-wöchigen sehr intensiven Trainingsprogramm.

c/o Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane
Campus Brandenburg

Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH
Zentrum für Innere Medizin 1
Hochschulklinik für Angiologie
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